wissenschaftliches arbeiten
Hausarbeit zum Thema „Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit“
Es handelt sich hierbei um die Interpretation einer Quelle von 1628. 13 Bürger der Stadt Wertheim bitten darin um Verfolgung von Hexen in ihrer Stadt, sie fordern die Obrigkeit auf, die „durch ihren Ruf und Leumund bezichtigten Personen zu inquirieren und abstrafen zu lassen“. Die Quelle kann also als Beispiel dienen für Hexenverfolgung, die von der Bevölkerung ausging. Es lassen sich daraus verschiedene Fragestellungen entwickeln. Einmal könnte man sich fragen, welche Gründe es für solch einen Wunsch gegeben haben könnte. So wird z.B. von davon gesprochen, dass durch Ungewitter, Hagel und Frost die Ernte verdorben wurde. Inwieweit die hier vorgebrachten Vorstellungen dem Hexenbild der damaligen Zeit entsprachen, könnte eine weitere Frage sein. So passt die Idee des Wetterzaubers durchaus zum damals gängigen Hexenbild. Es scheint, als hätte die dortige Bevölkerung schon „unwiederbringlichen Schaden in den letzen zwei Jahren“ gehabt. Vielleicht gab es also z.B. Missernten. 1628 wird in anderer Literatur auch als Jahr ohne Sommer bezeichnet.
Weiterhin wird in der Quelle der Einfluss auf Kinder und Jugend besonders erwähnt, so dass man auch nach der Rolle von Kindern in der Hexenverfolgung fragen könnte. Der Begriff „infizierte Jugend“, der auch in dieser Quelle verwendet wird, spielte auch in anderen Fällen im Zusammenhang mit Hexenprozessen und Kindern eine Rolle. So werden Hexen bezichtigt, die „unverständige, einfältige Jugend“ zu verführen, so dass nun auch Kinder Hexerei lernen und praktizieren würden. Deshalb sollen Kinder und Nachkommen durch Hexenverfolgung vom teuflischen Laster befreit werden.
Die Bürger bitten ausdrücklich darum, die bezichtigten Personen zu verfolgen, die Obrigkeit soll das „Unkraut aller Orten ausrotten“ lassen. Es entsteht also außerdem die Frage, welche Folgen ihre Bitte hatte, ob die Obrigkeit sich also dazu überzeugen ließ, Hexenverfolgungen zu veranlassen.
Wertheim liegt im heutigen Baden-Württemberg und gehörte zur Grafschaft Wertheim. Vielleicht könnten auch die Nähe zu Würzburg und Bamberg, wo zu dieser Zeit regelrechte Verfolgungswellen stattfanden, ein Grund dafür gewesen sein, dass die Bevölkerung Verfolgungen veranlassen wollte. Besonders wichtig könnte in diesem Zusammenhang Literatur von Eva Labouvie „Zauberei und Hexenwerk“ sein. Sie beschäftigt sich darin mit Hexenverfolgung in der ländlichen Bevölkerung und von der Bevölkerung im Saarland ausgehend. Einige Ergebnisse könnten sich auch auf Wertheim und die dortige Bevölkerung übertragen lassen. Eva Labouvie geht davon aus, dass nicht die Herrschaft ein besonderes Interesse an Hexenprozessen hegte, sondern die ländliche Bevölkerung, die eine wahrlich dörfliche Hexeninquisition betrieb.
Wertheim lag in einem Bereich, in dem während der Zeit der Reformation Spannungen entstanden. Auch durch die dadurch verursachte Unsicherheit könnte den Wunsch nach Hexenverfolgung gefördert haben.
Sie beschäftigt sich mit der Frage nach dem dörflichen Hexenglauben, der Verfolgungs- und Aussagebereitschaft der der Bevölkerung und dem Phänomen ländlicher Hexenverfolgung im Saarraum. Ähnliche Fragen könnte man auch an die Quelle aus Wertheim stellen.
Wichtig wäre auch die Funktion der Hexereiverdächtigungen. Dienten sie als Erklärungsfunktion dort, wo keine plausible Alternative zu finden war? Waren sie spannungslösend oder spannungsmildernd, wenn keine anderen Möglichkeiten der Konfliktlösung mehr möglich waren? Hatten sie Kontroll- oder Kanalisierungsfunktion auf gemeindlicher Ebene, um verletzte Regeln und Normen wiederherzustellen?
Auch die Frage, wer an Hexenprozessen verdiente, könnte in diesem Zusammenhang wichtig sein, denn insgesamt scheinen Hexenprozesse ein einträgliches Geschäft gewesen zu sein. Ein vollzogenes Urteil hatte auch noch andere Vorteile: Es wirkte abschreckend auf die Bevölkerung, in manchen Fällen wurde ein von der Bevölkerung befürwortetes Exempel statuiert. Man besaß außerdem durch die Vorstellung vom Hexensabbat die Idee, dass jede Hexe Aussagen über andere Teilnehmer machen könnte.
Diese Quelle ist somit ein wichtiges Beispiel für Hexenverfolgung auf Druck der Bevölkerung.
Es handelt sich hierbei um die Interpretation einer Quelle von 1628. 13 Bürger der Stadt Wertheim bitten darin um Verfolgung von Hexen in ihrer Stadt, sie fordern die Obrigkeit auf, die „durch ihren Ruf und Leumund bezichtigten Personen zu inquirieren und abstrafen zu lassen“. Die Quelle kann also als Beispiel dienen für Hexenverfolgung, die von der Bevölkerung ausging. Es lassen sich daraus verschiedene Fragestellungen entwickeln. Einmal könnte man sich fragen, welche Gründe es für solch einen Wunsch gegeben haben könnte. So wird z.B. von davon gesprochen, dass durch Ungewitter, Hagel und Frost die Ernte verdorben wurde. Inwieweit die hier vorgebrachten Vorstellungen dem Hexenbild der damaligen Zeit entsprachen, könnte eine weitere Frage sein. So passt die Idee des Wetterzaubers durchaus zum damals gängigen Hexenbild. Es scheint, als hätte die dortige Bevölkerung schon „unwiederbringlichen Schaden in den letzen zwei Jahren“ gehabt. Vielleicht gab es also z.B. Missernten. 1628 wird in anderer Literatur auch als Jahr ohne Sommer bezeichnet.
Weiterhin wird in der Quelle der Einfluss auf Kinder und Jugend besonders erwähnt, so dass man auch nach der Rolle von Kindern in der Hexenverfolgung fragen könnte. Der Begriff „infizierte Jugend“, der auch in dieser Quelle verwendet wird, spielte auch in anderen Fällen im Zusammenhang mit Hexenprozessen und Kindern eine Rolle. So werden Hexen bezichtigt, die „unverständige, einfältige Jugend“ zu verführen, so dass nun auch Kinder Hexerei lernen und praktizieren würden. Deshalb sollen Kinder und Nachkommen durch Hexenverfolgung vom teuflischen Laster befreit werden.
Die Bürger bitten ausdrücklich darum, die bezichtigten Personen zu verfolgen, die Obrigkeit soll das „Unkraut aller Orten ausrotten“ lassen. Es entsteht also außerdem die Frage, welche Folgen ihre Bitte hatte, ob die Obrigkeit sich also dazu überzeugen ließ, Hexenverfolgungen zu veranlassen.
Wertheim liegt im heutigen Baden-Württemberg und gehörte zur Grafschaft Wertheim. Vielleicht könnten auch die Nähe zu Würzburg und Bamberg, wo zu dieser Zeit regelrechte Verfolgungswellen stattfanden, ein Grund dafür gewesen sein, dass die Bevölkerung Verfolgungen veranlassen wollte. Besonders wichtig könnte in diesem Zusammenhang Literatur von Eva Labouvie „Zauberei und Hexenwerk“ sein. Sie beschäftigt sich darin mit Hexenverfolgung in der ländlichen Bevölkerung und von der Bevölkerung im Saarland ausgehend. Einige Ergebnisse könnten sich auch auf Wertheim und die dortige Bevölkerung übertragen lassen. Eva Labouvie geht davon aus, dass nicht die Herrschaft ein besonderes Interesse an Hexenprozessen hegte, sondern die ländliche Bevölkerung, die eine wahrlich dörfliche Hexeninquisition betrieb.
Wertheim lag in einem Bereich, in dem während der Zeit der Reformation Spannungen entstanden. Auch durch die dadurch verursachte Unsicherheit könnte den Wunsch nach Hexenverfolgung gefördert haben.
Sie beschäftigt sich mit der Frage nach dem dörflichen Hexenglauben, der Verfolgungs- und Aussagebereitschaft der der Bevölkerung und dem Phänomen ländlicher Hexenverfolgung im Saarraum. Ähnliche Fragen könnte man auch an die Quelle aus Wertheim stellen.
Wichtig wäre auch die Funktion der Hexereiverdächtigungen. Dienten sie als Erklärungsfunktion dort, wo keine plausible Alternative zu finden war? Waren sie spannungslösend oder spannungsmildernd, wenn keine anderen Möglichkeiten der Konfliktlösung mehr möglich waren? Hatten sie Kontroll- oder Kanalisierungsfunktion auf gemeindlicher Ebene, um verletzte Regeln und Normen wiederherzustellen?
Auch die Frage, wer an Hexenprozessen verdiente, könnte in diesem Zusammenhang wichtig sein, denn insgesamt scheinen Hexenprozesse ein einträgliches Geschäft gewesen zu sein. Ein vollzogenes Urteil hatte auch noch andere Vorteile: Es wirkte abschreckend auf die Bevölkerung, in manchen Fällen wurde ein von der Bevölkerung befürwortetes Exempel statuiert. Man besaß außerdem durch die Vorstellung vom Hexensabbat die Idee, dass jede Hexe Aussagen über andere Teilnehmer machen könnte.
Diese Quelle ist somit ein wichtiges Beispiel für Hexenverfolgung auf Druck der Bevölkerung.
akoenig - 30. Mai, 09:18